Die Geschichte der Luftbildfotografie

Einmal alles aus der Vogelperspektive zu betrachten, war ein lang gehegter Wunsch der Menschen. Mit zunehmendem Fortschritt und der Entwicklung moderner Technologien war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Aufnahmen aus luftiger Höhe realisiert wurden. Dahinter verbirgt sich eine durchaus packende und spannende Geschichte.

Von den ersten Aufnahmen im späten 19.Jahrhundert

Um zu den Anfängen der Luftbildfotografie zu gelangen, muss eine Zeitreise in das späte 19. Jahrhundert unternommen werden. Im Jahr 1858 war der französische Fotograf Nadar in einem Fesselballon unterwegs und wagte von dort aus das erste Foto aus der Luft zu schießen. Zunächst war es das Militär, welches Interesse an dieser Technologie hatte. In Deutschland wurden die ersten Luftaufnahmen um 1886 von einem Hugo von Haagen verwirklicht. Zu dieser Zeit waren die Fesselballons und Freiballons die einzigen Transportmittel um Fotografien aus der Luft zu bewerkstelligen. Ab 1920 stieg das Interesse an der Luftbildfotografie auch bei Naturwissenschaftlern.

Die weitere Entwicklung im 20. Jahrhundert bis heute

Der US Amerikaner Talbert Abrams gilt als Pionier der Luftbildfotografie. Er entwickelte nicht nur spezielle Kameras für Luftbildaufnahmen, sondern ein spezielles Flugzeug für die Luftbildfotografie. Die Abrams P-1 Explorer stieg 1937 zu ihrem Jungfernflug auf. Ein paar Jahrzehnte später, in den 1960er, erwies sich der Schweizer Georg Gerster als weiterer Pionier auf diesem Gebiet. In den letzten Jahren erlangten die Arbeiten von Yann Arthus-Bertrand Weltruhm. Seine Aufnahmen zu „Die Erde von oben“ zählen zu den Meisterwerken der Luftaufnahmen und erfreuen sich bis heute an einer großen Beliebtheit. Seine Motive sind auf großflächigen Wandbildern, Kalendern oder imposanten Gemälden zu finden. Dank der großflächigen Verfügbarkeit von Kartendaten, die zudem noch kostenlos wie etwa durch Google Earth zur Verfügung gestellt werden, sind Luftaufnahmen inzwischen für jedermann zugänglich. Noch heute hat die Luftbildfotografie nichts an ihrer Bedeutung verloren. In den folgenden Bereichen kommt sie nach wie vor zum Einsatz:

  • Luftbildaufnahmen von Landschaften/ Wohngebieten für die Erstellung von aktuellen Karten
  • zur Bebauungsplanung
  • zur Übersicht von Naturschutzgebieten
  • Aufnahmen von Krisen- oder Kriegsgebieten
  • Luftbildaufnahmen für Prospekte und Werbung bestimmter Regionen
  • zur Dokumentation von Klimaschutz und Naturschutz

War es zu Beginn nur das Militär, so haben sich die Interessengruppen im Laufe der Jahrzehnte deutlich vergrößert. Während in vielen Branchen und Berufen die Luftbildfotografie von großer Bedeutung ist, so entdecken immer mehr Freizeitfotografen ihre Leidenschaft für die Aufnahmen aus der Luft.

Die Luftbildfotografie für jedermann

Aufgrund der rasanten Entwicklung ist es heute ohne Weiteres für jeden möglich eigene Luftaufnahmen zu tätigen. Hierfür sind weder Fesselballons noch Flugzeuge notwendig. Ferngesteuerte Drohnen oder kleine RC Hubschrauber, die mit einer entsprechenden Kamera ausgestattet sind, liefern erstklassige Aufnahmen aus der Luft. Qualität hat natürlich ihren Preis. Doch wer selber Luftbildfotografie betreiben möchte, investiert gern den einen oder anderen Euro in eine hochwertige Ausrüstung. Mit diesem Equipment kann nicht nur das eigene Grundstück aufgenommen werden. Es sind Luftaufnahmen der gesamten Region möglich. Zudem entstehen mit Hilfe der Luftbildfotografie atemberaubende Erinnerungen an einen unvergesslichen Urlaub. Im Übrigen sind selbstverständlich auch Drohnen auf den Markt, die für Einsteiger oder Anfänger geeignet sind. Für alle die mit der Luftbildfotografie bei Null beginnen, ist das sicherlich eine akzeptable Alternative.

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